30 Jan Welches „Geschäftsmodell“ lebst du in Beziehungen?
Die Transaktionsanalyse von Eric Berne bezieht sich auf vier Positionen, die wir in der Interaktion mit anderen einnehmen können, die jeweils eine Bewertung von sich selbst und dem anderen ausdrücken. Je nachdem, um welche es sich handelt, kann diese Haltung als Grundlage eines „unausgesprochenen Vertrages“ für eine Interaktion nützlich oder schädlich sein. Entscheidend ist: Du kannst dein „Geschäftsmodell“ für Kommunikation und Beziehungen verändern.
Die Transaktionsanalyse (TA) beschreibt als Theorie die Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit. Sie basiert auf den Grundannahmen, dass jeder Mensch einzigartig, liebenswert und wertvoll ist und dass Verständnis und Empathie die Fundamente von guten Beziehungen sind.
Wenn Menschen miteinander interagieren, so das Konzept, gehen sie unausgesprochen und meist unbewusst einen Vertrag in Form einer Transaktion miteinander ein. Man könnte es als „seelischen Geschäftsabschluss“ bezeichnen: Einer bietet etwas an, der andere steigt in das Geschäft ein – nimmt also den Vertag an – und zahlt gewissermaßen etwas dafür zurück. Die Rollen des Senders und Empfängers können sich sehr schnell abwechseln – einmal gibt und empfängt der eine, dann der andere.
Berne geht davon aus, dass sich kleine Kinder schon früh für eine Art von vier Grundannahmen „Geschäftsmodell“ entscheiden:
- Ich bin nicht ok – du bist ok
- Ich bin nicht ok – du bist nicht ok
- Ich bin ok – du bist nicht ok
- Ich bin ok – du bist ok
Während kleine Kinder also ihre Skripte („Drehbücher“) über sich selbst, die anderen und die Welt bilden, wählen es spätestens während des dritten Lebensjahres aus einem von vier Grundanschauungen eine dominante aus. Sobald dies erfolgt ist, bestimmt diese unbewusst alle Handlungen des Kindes und des späteren Erwachsenen … außer,, er wird sich darüber bewusst und verändert die Grundanschauung später. Sehen wir uns diese vier Grundmuster näher an:
Ich bin nicht ok – du bist ok
Diese negative und destruktive Haltung mach Kommunikation und Beziehung nahezu unmöglich. An dieser Stelle muss das Muster unbedingt verändert werden.
Ich bin nicht ok – du bist nicht ok
Wer nach diesem Muster kommuniziert, fühlt sich minderwertig und unterlegen. Es bedarf einer Aufwertung des Selbstwertgefühls, um die Kommunikation für beide Seiten zu verbessern.
Ich bin ok – du bist nicht ok
Bei diesem Muster können herbe Enttäuschungen über eine Person ausschlaggebend sein. Es kann auch sein, dass die Person sich selbst überschätzt oder Schwierigkeiten damit hat, sich auf gesunde Weise von anderen abzugrenzen.
Ich bin ok – du bist ok
Diese Grundhaltung ist die Beste für gesunde Beziehungen und gute Kommunikation. Sie kann durch Selbstreflexion gestärkt werden. Wer diese Haltung zum Ausdruck bringt, fördert auch auf der Gegenseite die Stärkung dieser Position.
Die beste Lebensposition für gelungene Beziehungen und gute Kommunikation ist freilich die vierte: „Ich bin ok – du bist ok“. Sie ermöglicht, zwischen der Person und der Situation zu unterscheiden und ein Verhalten nicht mit der Person bzw. sich selbst gleichzusetzen. Sie inkludiert Respekt und das Gelten Lassen von sich selbst und anderen und lässt Raum für Entwicklung und Wachstum zu. „Ich bin ok – du bist ok“ ermöglicht Begegnung auf Augenhöhe, sodass gemeinsames Problemlösen möglich ist.
Möchtest du die Beziehung zu dir selbst und anderen im 1:1-Coaching radikal verbessern? Bewirb dich hier für dein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch!