09 Okt Wie kann ich mit meiner Wut gut umgehen?
Wut ist ein sehr schädliches Gefühl, wenn sie unterdrückt, nach innen gerichtet oder destruktiv, wahllos und verantwortungslos ausgelassen wird. Ansonsten kann Wut auch sehr positiv und nützlich sein.
Wut weist nämlich auf etwas sehr Wichtiges hin: auf unsere Grenzen und auf unsere Bedürfnisse. Somit ist Wut ein Schutz und kann ungeheure Energien zur Verteidigung und zur Selbstdurchsetzung freisetzen.
Unterdrückte Wut kann jedoch in einer Depression und in erlernter Hilflosigkeit münden und sich langfristig in Form von Krankheiten manifestieren. Sie kann sich aber auch aufstauen, potenzieren und explodieren und in zerstörerischer Art gegen andere Personen und sich selbst zum Ausdruck kommen.
Wut ist eine enorme Energie, die ihren Weg nach außen finden muss. Am besten auf konstruktive Weise: Bei Konflikten helfen heilende Aussprachen, die durch Wohlwollen und Empathie gezeichnet sind. Bei Missbrauch aber auch nach Enttäuschungen und sogenannten „Niederlagen“ jeder Art kann es helfen, Wut in Kraft zu verwandeln, das Erlebte als Antrieb für Sinn und Wachstum zu nützen und aus der kraftvollen Energie der Wut etwas Positives zu erschaffen.
Wut als Sekundärgefühl
Wut ist häufig nicht die primäre Emotion, sondern ein sogenanntes Sekundärgefühl. Das bedeutet, dass hinter der Wut selbst noch eine weitere Emotion liegt, die durch die Wut überdeckt wird. Sehr oft liegt hinter der Wut Traurigkeit. Auch Angst wird oft durch Wut maskiert.
Wenn du spürst, dass du wütend bist, ist es – so wie bei allen Gefühlen – wichtig, dieses Gefühl anzunehmen und es wertzuschätzen. Begrüße die Wut und sage dir selbst: „Ja, ich bin jetzt wütend!“, „Ich bin so unglaublich wütend!“, „Ich spüre, wie wütend ich bin!“
Spüre dieses Gefühl in deinem Körper. Was macht es mit dir? Verbinde dich ganz mit dir und spüre, was du fühlst, ohne es zu bewerten oder zu verurteilen.
Spüre noch tiefer in dich hinein und erlebe, welche Gefühle noch hochkommen, wenn die Wut nur die oberste Schicht deiner Gefühle ist. Welchen wirklichen Schmerz nimmst du war? Praktiziere Selbstmitgefühl. Stehe dir selbst in deiner Wut und mit deinem Schmerz zur Seite und sage dir: „Ich spüre meine Wut und trotz und mit und wegen dieser Wut liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin. Es ist vollkommen ok, wütend, traurig und enttäuscht zu sein bzw. Angst zu haben.“
Nun höre in dich hinein und frage die Wut, die Trauer, die Angst etc. was sie dir sagen wollen. Was ist dein Bedürfnis? Worauf weisen sie dich hin?
Schütze deine Grenzen
Bei der Selbstverteidigung bei Angriffen hilft Wut, Überlebenskräfte zu mobilisieren. Für Frauen ist es aufgrund ihrer Sozialisation besonders wichtig, sich Wut zu erlauben und sie zuzulassen.
Damit die Wut überhaupt nicht erst aufkommen kann, ist es wichtig, dass du deine Bedürfnisse und deine Grenzen kennst und diese angemessen zum Ausdruck bringst. So kannst du zur richtigen Zeit auch Situationen verlassen, die dir nicht entsprechen. Selbstliebe hilft dir, dich selbst zu schützen und auch alle deine Gefühle zu befreien und anzunehmen.
Wenn du gerade akut wütend bist und die Energie sich freisetzen muss, kannst du zum Beispiel Sport betreiben oder in den Wald gehen und schreien.
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