Warum Menschen Liebe sabotieren

Warum Menschen Liebe sabotieren

Verletzungen von geliebten Menschen sind meistens viel schmerzhafter als von Menschen, zu denen wir weniger Bezug und Nähe haben. Warum machen einige Menschen oft ausgerechnet das kaputt, was sie am meisten lieben? Das können Gründe dafür sein.

Dass Menschen einander in engen Beziehungen sehr nahe sind und dort immer wieder Missverständnisse und Verletzungen passieren, ist normal. Entscheidend ist, wie alle Beteiligten damit umgehen und wie oft diese Vorfälle passieren.

Wenn mindestens eine Person darunter leidet, ist es wichtig, das Problem bei der Wurzel zu lösen, und dazu ist Ursachenforschung der erste Schritt.

Hier sind die häufigsten Gründe, warum es in engen Beziehungen zu destruktiven Mustern und Verletzungen kommt.

1. Beziehungsmuster aus der Herkunftsfamilie

Wie sind die Mitglieder deiner Familie miteinander umgegangen, als du ein Kind bzw. Jugendlicher warst? Wurde oft gestritten? Wurde es dabei häufig laut? Wurden untereinander Koalitionen gebildet, Familienmitglieder gegeneinander aufgehetzt und manipuliert? Hat man es vermieden, Konflikte offen, wertschätzend und fair auszutragen?

Wie Menschen sich in Beziehungen verhalten, hat immer mit Mustern zu tun. Vor allem von den nächsten Bezugspersonen – meistens sind es die Eltern – lernen wir die Beziehungsmuster, die wir auch als Erwachsene unbewusst weiterleben. Werden sie nicht gelöst, werden sie auch an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Womöglich kannst du feststellen, dass deine Konfliktthemen sogar inhaltlich die gleichen deiner Eltern sind.

2. Versteckte (Selbst-)Sabotagemuster

Liebe hat nie etwas mit Schmerz zu tun, doch sehr viele Menschen tragen diese neuronale Verknüpfung in sich.

Dahinter liegt oft die tiefe – bewusste oder unbewusste – Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, Liebe nicht verdient zu haben und dass es normal ist, zu leiden. Dann ist oft ein versteckter Saboteur am Werk, der kontinuierlich dafür sorgt, dass dieses Glaubensmuster bestätigt wird.

Menschen mit diesem Muster lassen sich öfter verletzen und verletzen selbst öfter aus einem Verteidigungsmechanismus heraus, weil das Unterbewusstsein glaubt, dass das so stimmt und richtig ist. Achtung: Wer Selbstsabotagemuster aktiviert hat, neigt oft dazu, Liebe mit Abhängigkeit zu verwechseln. Lebst du gerade dieses Muster? Dann ist es wichtig, deine Selbstliebe und Selbstfürsorge zu entwickeln und zu stärken.

Die tief liegenden Gefühle dahinter sind toxische Scham und das damit verbudene Gefühl, „falsch“ zu sein. Daher „braucht“ es den anderen, an dem man versucht, das Gegenteil zu beweisen. Meistens sind es leider ausgerechnet die, an denen das am wenigsten gelingen kann. Ein Beispiel dafür sind nicht enden wollende On-Off-Beziehungen, Beziehungen zu Bindungsängstlern oder zu pathologischen Narzissten.

Diese tiefe Wunde im Selbstwertgefühl versuchen Menschen dann also oft, durch die Liebe und Bestätigung anderer Menschen zu kompensieren. Es sind wie Löcher, die durch Beziehungen gefüllt werden sollten. Die Gefahr, gute Beziehungen dabei zu schädigen oder auch in toxische Beziehungen zu geraten, ist groß.

3. Kontrollverhalten

Wenn Menschen Angst davor haben, ausgeliefert zu sein und zurückgewiesen und verletzt zu werden, haben sie das tiefe Bedürfnis, Ereignisse zu kontrollieren.

Dieses Muster kann zu einer Art Suchtmuster werden: Es wird dann versucht, das Verhalten eines anderen durch das eigene Verhalten kontrollieren zu wollen. Das führt oft dazu, dass man sich selbst verletzt noch bevor es die andere Person überhaupt getan hat. Dahinter steckt das Prinzip: „Lieber mache ich mich selbst klein und wertlos, bevor es der andere tut.“ Faszinierend oder, welche unbewussten Kräfte hier oft wirken!

Dies ist im Grunde ein Selbstschutzversuch deines Inneren Kindes, der oft noch mehr Schaden anrichtet und vor allem deinen Selbstwert weiter sabotiert.

4. Angst vor Nähe und Verletzung

Wenn wir uns öffnen, sind wir verletzbar. Wenn wir uns öffnen, zeigen wir immer mehr, wer wir wirklich sind. Für viele fühlt sich das besonders bedrohlich an. Häufig wurden sie in der Kindheit entweder von Nähe überschüttet und in ihrer Autonomie beschränkt oder sie hatten von engen Bezugspersonen maßgebliche Grenzüberschreitungen erlitten oder generell einfach wenig Liebe bekommen. Die Folge ist, dass sie Nähe gar nicht erst zulassen oder sie kaputt machen, wenn sie droht, zu intensiv zu werden.

5. Der Schmerzkörper spricht

Dein sogenannter „Schmerzkörper“ ist ein innerer Anteil, in dem alle alten Verletzungen und Traumatisierungen gespeichert sind: Vom der ersten Zurechtweisung durch deine Eltern über den ersten Liebeskummer bis hin zur Kündigung im Job und einer Trennung im Erwachsenenalter.

Wenn der Schmerzkörper aktiv wird, ist die Gefahr der Sabotage bzw. Selbstsabotage besonders groß. Häufig wird er ganz plötzlich aktiv, wenn alte Emotionen und Verletzungen durch ein aktuelles Ereignis wieder getriggert, also abgerufen und im Moment wie damals erneut erlebt werden.

Wenn Menschen aus ihrem Schmerzkörper heraus agieren, beschuldigen sie z.B. andere oder die Umstände für das erfahrene Leid. Die Heftigkeit dieser Reaktion bezieht sich sehr oft allerdings nur zu einem kleinen Prozentsatz auf die aktuelle Situation. Früher ging man davon aus, dass sie nur zu zehn Prozent dem momentanen Ereignis zuzuschreiben ist. Neuste Erkenntnisse gehen davon aus, dass das Unbewusste das momentane Verhalten inklusive aller früherer „Geschichten“ sogar bis zu 98 Prozent bestimmt! Dass dein Schmerzkörper aktiv ist erkennst du an dem Gefühl, gerade nicht mehr bei dir bzw. du selbst zu sein.

6. Grenzen testen

Hin und wieder provozieren Menschen, weil sie die Qualität der Beziehung testen wollen. Was hält die Verbindung aus? Wie reagiert mein Partner oder meine Freundin, wenn ich xy mache? In einem vertretbaren Ausmaß ist das durchaus normal und okay. Stehen Provokationen und Misstrauen allerdings an der Tagesordnung, ist es Zeit, dir dieses Thema näher anzusehen.

7. Enttäuschte Erwartungen

Der Anfang einer Beziehung besteht vor allem aus Projektionen. Wir kennen einander nicht und können unser Gesamtbild nur aufgrund dessen machen, was wir sukzessive erfahren. Unsere Erwartungen und Wünsche an den anderen werden umso stärker, je stärker wir sie bei uns selber spüren. Schnell kann es sein, dass Warnsignale übersehen werden und man sich weiter von seinen Sehnsüchten leiten lässt. Nicht umsonst spricht man davon, dass „Liebe“ blind machen kann!

Werden diese Erwartungen enttäuscht, ist das Erwachen umso bitterer. Darum ist es so wichtig, einen Menschen über die Zeit wirklich kennenzulernen und zu überprüfen, wie dieser Mensch wirklich in unterschiedlichen Situationen ist. In gesunden Beziehungen ist es wichtig, sich mitzuteilen und über die enttäuschten Erwartungen zu sprechen. Das kann die Türe öffnen, gemeinsam zu guten Lösungen zu gelangen.

8. Aufgestaute Gefühle

Oft kriegen die Liebsten alles ab, was am Tag nicht funktioniert hat. Nicht deshalb, weil sie etwas dafür können, sondern weil sie gerade da sind. Hin und wieder ist das verzeihlich, doch wenn es permanent geschieht, hat das „Seelenmistkübel“-Charakter.

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Susanne Prosser
coaching@dubistgut.at

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